CHANCE HOMÖOPATHIE
Unser Leben hat in den letzten Jahrzehnten rasant an Tempo zugenommen. Wir wollen überall dabei sein, alles erleben, höher, schneller, weiter ist die Devise, nicht nur in der Arbeitswelt, auch in der Freizeit. Keine Zeit und Lust für Ruhe oder gar Langeweile! Wie sollen die Kinder, die ja von uns abhängig sind, sich dieser Lebensart entziehen? Selbstverständlich ist nicht immer ein Zusammenhang mit der Lebensweise gegeben. Da müssen wir tiefer blicken!
Man spricht inzwischen von 4-8% aller Schulkinder mit AD(H)S-Symptomen. Es handelt sich um die am häufigsten diagnostizierte psychische Störung bei Kindern und Jugendlichen. Aber auch Erwachsene leiden unter AD(H)S, meißt schon seit der Kindheit.
AD(H)S – Was ist das eigentlich?
Jeder kranke Mensch hat sein eigenes Syndrom. Aufmerksamkeitsdefizit, entweder mit H , das heißt Hyperaktivität, oder ohne. Ein Syndrom ist eine individuell bunte Mischung aus Symptomen. Das kann man sich vorstellen wie eine Blumenwiese. Jeder wird einen anderen Strauß pflücken.
Das Spektrum reicht dabei von langsam und verträumt, verschlossen, penibel und zwanghaft, schlampig, sorglos und sprunghaft bis ruhelos, gewalttätig, unehrlich, übergriffig, schamlos, distanzlos oder clownhaft. Es gibt noch unzählige andere Eigenschaften, die nicht in die Gesellschaft passen, aber eines ist gewiss, AD(H)S hat nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun.
Die Erkrankung verursacht bei den Kindern einen enormen Leidensdruck, da sowohl schulische Leistung, als auch soziale Stellung innerhalb einer Gemeinschaft betroffen sind. Ständige negative Botschaften von Lehrern, Eltern und Kameraden beeinflussen das Selbstwertgefühl der erkrankten Kinder enorm und setzen eine Negativspirale in Gang.
AD(H)S – Woher kommt das?
Wie immer wäre es schön und einfach, einen Sündenbock zu identifizieren. Es handelt sich aber meistens um ein multikausales Geschehen. Diskutiert werden toxische Substanzen, auch während der Schwangerschaft, iatrogene Schäden, das heißt von einem Behandler verursacht, Impfungen, schädliche Ernährung, belastende soziale Umstände von Vernachlässigung bis Erleben von Gewalt, Mißbrauch, Traumatisierung, Trennungsproblematik, widersprüchliche Erziehungspraktiken, ererbte Schwächen, Stoffwechselstörungen, Kopfverletzung, Reizüberflutung, Bewegungsmangel und eingeschränkte individuelle Entfaltung.
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AD(H)S – Was sagt die Schulmedizin?
Das eigentliche Problem ist eine Reizüberflutung im Gehirn der Betroffenen. Es ist ein Chaos an Eindrücken, die nicht sortiert und in Bahnen gelenkt werden können. Man stelle sich eine Verkehrskreuzung vor, wo Autos, Straßenbahn, Fahrräder und Fußgänger aufeinanderstoßen und es gibt weder Regeln, noch ordnende Verkehrspolizisten, die ein Struktur in das Chaos bringen können. Ganz ähnlich ist die Situation im Gehirn, es fehlt die Ordnung.
Die Neurobiologie hat festgestellt, dass im Gehirn betroffener Menschen ein relativer Mangel an Dopamin herrscht. Dopamin ist ein Botenstoff im Gehirn, der für die Weiterleitung von Informationen im Gehirn verantwortlich ist. Ein relativer Mangel, d.h. scheinbar zu wenig für die zu vielen Reize, läßt verschiedene Nervenverbindungen nicht zustande kommen.
Hier setzt die Behandlung mit dem bekannten Medikament an. Es soll das Dopamin im Gehirn steigern, damit sich das Kind oder der Jugendliche an die Reizüberflutung anpassen kann. Dieses Medikament fällt unter das Betäubungsmittelgesetz. Es wirkt Leistungs- und Aufmerksamkeitssteigernd und wird auch in der Drogenszene gehandelt. Nebenwirkungen sind unter anderem: Angstzustände, Schlaflosigkeit, Tics, Wachstumsstörungen…und der Göttinger Gehirnforscher Gerald Hüther hält als Spätfolge z.B. Morbus Parkinson für möglich, da der Wirkstoff in den Gehirnstoffwechsel eingreift. Außerdem wird Suchtverhalten antrainiert. Des weiteren werden auch psychosoziale Therapien, Körpertherapien und Sport empfohlen.
AD(H)S – Was sagt die Homöopathie?
Wir Homöopathen sind es gewohnt, tiefer in den Menschen zu blicken. Wir wissen, dass es vor allem hereditäre, d.h. ererbte Anlagen sind, die einen Menschen individuell auf seine Umgebung reagieren lassen. Wir betrachten den Menschen in seiner Ganzheit, woher kommen wir, was hat uns beeinflußt und wie reagieren Geist, Emotionen und der Körper. Nicht die Diagnose AD(H)S ist entscheidend, sondern die persönliche Eigenart und das individuelle Reaktionsmuster des Kindes. Dabei wird nicht bewertet. Es gibt kein gut oder schlecht oder peinlich oder gar böse. Es ist, wie es ist.
Wir kennen zahlreiche homöopathische Arzneien aus dem Mineral-, Tier- und Pflanzenreich, die einen starken Bezug zum AD(H)S-Syndrom haben. Jede Arznei deckt verschiedene Spektren des Syndroms ab und so kommt es natürlich zu Überschneidungen zwischen den einzelnen Mitteln. Die Verschreibung ist ist deshalb selten ganz eindeutig und bedarf der Erfahrung und der Arzneimittelkenntnisse des Homöopathen.
Von Selbstmedikation ist dringend abzuraten. Geeignete Ernährung ist unabdingbar.
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Was ist von homöopatischer Behandlung zu erwarten?
Ein besseres Funktionieren des Kindes durch Unterdrückung der Symptome ist nicht der homöopathische Heilungsplan. Vielmehr ist es Ziel der homöopathischen Behandlung, dass das Kind besser auf seine eigenen Fähigkeiten zugreifen kann und damit besser mit seiner Umwelt und sich selbst zurecht kommt – und seine Umwelt mit ihm. Heilwerden bedeutet Harmonie.
Die Reaktionsweise der Kinder auf passend gewählte homöopathische Arzneien ist unterschiedlich. Manchmal kommt es bereits innerhalb der ersten Tage zu einer offensichtlichen Befindensveränderung beim Kind. Gemüt, Allgemeinsymptome, Reaktionen, ja sogar das Schriftbild verbessern sich sprunghaft. Staunendes Nachfragen der Lehrkräfte: "Was haben Sie denn mit dem / der gemacht?", sind nicht selten.
Grundsätzlich muss man aber langfristig denken, da es sich bei AD(H)S um eine chronische Erkrankung handelt und eine solche immer eine gewisse Zeit braucht, bis die Lebenskraft den Organismus heilt, Freiheit eröffnet zum höheren Zwecke unseres Daseins. Es kann zu gelegentlichen Rückfällen kommen, die aber immer milder verlaufen und vor allem immer seltener vorkommen. Das ist natürlich von den äußeren Umständen abhängig. Studien zu Folge liegen die Erfolgsaussichten der homöopathischen Behandlung bei einer Behandlungsdauer von einem Jahr bei 70%. (British Homoeopathic Journal 1997). Das ist nicht schlecht für eine nebenwirkungsfreie Methode!
Gerne helfe ich Ihnen mit meiner 30-jährigen Praxiserfahrung weiter. |